Vorhalle des Alten Museums Berlin
für: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Ausführungszeitraum: Juni 2011 – August 2012
Restaurierung der Wandmalereifragmente aus der Rückwand der Vorhalle des Alten Museums Berlin
Restaurierung von 9 Fresken und 11 Stereochromien
Die Rückwand der Vorhalle des Alten Museum (1824-1830) wurde nach Entwürfen von Schinkel (Gouachen) erst nach seinem Tod ab 1841 mit monumentalen Wandbildern ausgeschmückt. Die Wandmalereien sollten in Frescotechnik ausgeführt werden. Die Organisation der Ausführung für Friedrich Wilhelm IV. übernahm der Generaldirektor der Königlichen Museen, von Olfers.
Der obere Streifen (oberes Drittel, Höhe 4,4 m, Länge 31 m) wurde unter der Leitung von Peter von Cornelius zwischen 1841 und 1847 in Fresco – und Seccotechnik ausgeführt und zeigte mythologische Szenen aus der Bildungsgeschichte des Menschen.
Für die unteren Wandflächen hat Schinkel keine eigenhändigen Bildvorlagen geschaffen, so dass das Wandbildprogramm nach seiner Intension vollendet wurde. Es zeigt Szenen aus dem Leben von Herkules und Theseus in 28 Einzeldarstellungen und wurde in Stereochromietechnik von 1855 bis 1860 fertig gestellt.
Die Wandmalereifragmente wurden nach ihrer Abnahme nur notgesichert und befanden sich ein einem schlechten Erhaltungszustand. Das als Träger dienende Gipsbett war nicht stark genug, so dass schon durch das Eigengewicht eine Durchbiegung stattfinden konnte, die zu zahlreichen Rissbildungen geführt hat.
Die Objekte bedurften daher einer Restaurierung und Neueinbettung auf einer verwindungsfreien Trägerplatte. Eine Präsentation war zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe vom Nutzer nicht vorgesehen.
Nach der Reinigung und Konsolidierung der Putze und der Malschicht wurden Fehlstellen geschlossen und vorderseitig eine Schutzkappe aufgebracht. Nach dem Abtragen des rückwertigen Sekundärträgers (Gips) konnte auf einem neuen Putzträger (Bindemittel Acryldispersion) eine verwindungsfreie Montageplatte (CORAPAN AL 85) mit Rahmung angebracht werden.
Die Retuschen wurden in Aquarell und Pastellkreiden ausgeführt und die Farbübergänge wurden fließend gestaltet, ohne die figürlichen Darstellungen nachzuzeichnen.