Attisch rotfigurige Strickhenkelamphora
für: Kulturhistorisches Museum Magdeburg
Ausführungszeitraum: 2014/2015
Inv.Nr. Ke 1753,
Athen, um 450-440 v.Chr.,
Bestand des Kulturhistorischen Museums Magdeburg
Objektmaße: Höhe 55,5 cm, Breite 26,5 cm, Ø Mündung 18 cm
Montage und Ergänzung der klassisch antiken Amphora
Die rotfigurige Amphora mit Strickhenkeln wurde in einer bedeutenden Werkstatt im klassischen antiken Athen ca. 450 – 440 v. Chr. gefertigt.
Die figürlichen Darstellungen zeigen auf der einen Seite die Verabschiedungsszene eines Kriegers, auf der Gegenseite einen bärtiger Mann mit Mantel, der sich auf einen Stock stützt.
Die Standlinie der Figuren wird von einem 2 cm hohen Mäanderband gebildet, die Ansätze der Strickhenkel wurden mit palmettenartigen Ornamenten verziert.
Die Vase wurde im Krieg durch Brand stark geschädigt, sie wurde mit 54 anderen Gefäßen in Rahmen eines Projektes in der Restaurierungswerkstatt der Staatlichen Museen zu Berlin (P. Schilling, B. Zimmermann) gereinigt und entsalzt. Die Montage wurde begonnen, konnte aber nicht abgeschlossen werden.
Im Rahmen unseres Auftrages wurde die Amphora passgenau zusammengesetzt (Klebemittel: Polyvenylbutyral). Mit Hilfe von Ergänzungen sollte wieder die ursprüngliche Gefäßform entstehen. Die Strickhenkel konnten nicht angefügt werden, da hierzu zu wenig Fragmente erhalten waren.
Als Montagehilfe wurde ein 3D-Scan (Streifenlichtschnittscan, Firma TrigonArt) durchgeführt, da sowohl Hals als auch Fuß keine direkte Anpassung aufwiesen. Durch den Scan konnte eine virtuelle Rekonstruktion am Rechner durchgeführt werden, der die Positionierung enorm erleichterte.
Zudem mussten die sehr großen Fehlstellen der Form entsprechend geschlossen werden. Mit Hilfe der Scandaten konnten Einsätze in Styrodur hergestellt werden, die dem Formverlauf der Vaseninnenwand entsprachen. Auf diesen konnte dann das Ergänzungsmaterial aufgetragen werden (eingefärbter Moltofill – Feinspachtel mit geringem Zusatz Acryldispersion).