Pergamonaltar und Großer Fries: Restaurieren Kunststein

für: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat IV 2 Projektmanagement Museumsinsel

Staatliche Museen zu Berlin/Preußischer Kulturbesitz, Antikensammlung im Pergamonmuseum

Ausführungszeitraum: 04/2019 – 05/ 2020, 10 – 12/2021 – 2023

Originale Architekturglieder: 180 – 160 v. Chr.

Rekonstruktionsbereiche in Kunststein: 1930
Maße Rekonstruktion der Westfront des Großen Altars:

Höhe: ca. 10,80 m Breite ca.  36,40 m, Tiefe ca. 13,25 m

Maße Großer Fries (Gigantomachie), Aufbau dreiseitig an den Wänden des Pergamonsaals auf hohem Sockelbau:

Höhe ca. 5,85 m, Breite ca. 31 m, Tiefe max. 1,00 m

Die originalen Bauteile des Altars beschränken sich auf die figürlichen Friese sowie vereinzelt verbaute Architekturteile.
Die restlichen Architekturteile der heutigen Altarrekonstrukion wurden aus Kunststein gefertigt.
Dieser besteht aus einem stahlarmierten Betonkern und einer marmorimiterenden Zementputzschicht.

Die Arbeiten an den Kunststeinen des Pergamonaltars sind in mehrerer Phasen unterteilt. Die von HRP ausgeführten Maßnahmen erfolgten nach dem Freilegen aller gefassten Oberflächen durch eine anderen AN.
Ziel der Maßnahmen ist es, die hochwertige Oberfläche der Kunststeine so weit wie möglich optisch in ihren bauzeitlichen Zustand zurückzuversetzen.

Dabei galt es, die Oberfläche zu beruhigen, Fehlstellen zu ergänzen und ein gleichmäßiges Fugenbild herzustellen.

Es zeigen sich eine Vielzahl verschiedener Ergänzungen in den Kunststeinbauteilen. Diese bestehen oft aus einem dem Bestand angepassten Mörtel, sind jedoch in der Ausführung nicht korrekt den Kunststeinformen folgend, sind gerissen oder verlustig gegangen.

Auf allen Flächen fallen die Spuren sowohl handmechanischer als auch maschineller Überarbeitungen (Schleifkegel, Tellerschleifer) auf. Neben zahlreichen tellerrunden Schleifspuren finden sich kleinere Hack- und Kratzspuren.

Ausgeführte Maßnahmen:

  • Herausnehmen der Fugen und Ergänzungen
  • Entfernung und Erneuerung oder Überarbeitung schadhafter sowie optisch störender Altergänzungen
  • Neubefestigung vorhandener Bruchstücke
  • Spachteln der tieferen Schleifspuren an den Oberflächen sowie von kleineren Ausbrüchen
  • Instandsetzung / Ertüchtigung der gesamten Dachaufsicht des Pergamonaltares

Nach der Retusche aller Ergänzungen durch einen anderen AN erfolgt im Jahr 2023 die Neuverfugung aller Bereiche durch HRP.

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