Reihenhaus in der Hufeisensiedlung

für: Privat

Ausführungszeitraum: 2021 – 2022

Erbaut: 1904 – 06, Heinrich Scheven (Baugeschäft)

Die von dem Architekten Bruno Taut, Stadtbaurat Martin Wagner sowie dem Gartenarchitekten Leberecht Migge gestaltete, zwischen 1925 und 1930 erbaute Hufeisensiedlung, gilt international als Schlüsselwerk des modernen städtischen Siedlungsbaus. Seit 1986 steht die gesamte Siedlung unter Denkmalschutz.

Das Reihenhaus in der Parchimer Allee 85 c gehört zu dem, in den Jahren 1929 – 1930 errichteten, sechsten Bauabschnitt des Gesamtensembles. Wie in der gesamten Siedlung ist die Fassade mittels eines durchgefärbten Strukturputzes, eines sogenannten Edelputzes, verputzt.

Der bauzeitliche Edelputz der Ostfassade sollte musterhaft konserviert und restauriert werden. Die historischen Putzflächen sollten nach der Erstellung einer Schadensaufnahme konsolidiert und bestmöglich gesichert werden. Fremdmaterialien, wie Eisen, Dübel und auch materialfremde Altergänzungen sollten möglichst Substanz schonend entfernt werden.

Zur Ergänzung von Fehlstellen musste in Zusammenarbeit mit einem Hersteller eine Trockenmörtelmischung entwickelt werden, die im Endprodukt den bauzeitlichen Bestandsputz in seiner Materialität und Farbigkeit möglichst exakt widerspiegelt. Ziel führend hierbei war auch die Wiederholbarkeit der Maßnahme der Putzergänzung bzw. des Neuverputzes gesamter Fassadenflächen, für zukünftige Sanierungen anderer Häuser der Siedlung, mit einem festgelegten, qualitätssichernden Produkt, zu gewährleisten. Erprobt werden musste auch die technische Ausführung der Putzergänzung, um die bauzeitliche Technik und die gealterte Oberfläche des umliegenden Bestandes möglichst gut nachzuahmen, sich in diesen zu integrieren und nicht unter ästhetischen Gesichtspunkten zu versagen.

Die Maßnahmen sollten kartiert und nach LDA – Standard dokumentiert werden.

Pergamonaltar

für: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat IV 2 Projektmanagement Museumsinsel

Staatliche Museen zu Berlin/Preußischer Kulturbesitz, Antikensammlung im Pergamonmuseum

Ausführungszeitraum: 04/2019 – 05/ 2020, 10 – 12/2021 – 2023

Originale Architekturglieder: 180 – 160 v. Chr.

Rekonstruktionsbereiche in Kunststein: 1930
Maße Rekonstruktion der Westfront des Großen Altars:

Höhe: ca. 10,80 m Breite ca.  36,40 m, Tiefe ca. 13,25 m

Maße Großer Fries (Gigantomachie), Aufbau dreiseitig an den Wänden des Pergamonsaals auf hohem Sockelbau:

Höhe ca. 5,85 m, Breite ca. 31 m, Tiefe max. 1,00 m

Die originalen Bauteile des Altars beschränken sich auf die figürlichen Friese sowie vereinzelt verbaute Architekturteile.
Die restlichen Architekturteile der heutigen Altarrekonstrukion wurden aus Kunststein gefertigt.
Dieser besteht aus einem stahlarmierten Betonkern und einer marmorimiterenden Zementputzschicht.

Die Arbeiten an den Kunststeinen des Pergamonaltars sind in mehrerer Phasen unterteilt. Die von HRP ausgeführten Maßnahmen erfolgten nach dem Freilegen aller gefassten Oberflächen durch eine anderen AN.
Ziel der Maßnahmen ist es, die hochwertige Oberfläche der Kunststeine so weit wie möglich optisch in ihren bauzeitlichen Zustand zurückzuversetzen. 

Dabei galt es, die Oberfläche zu beruhigen, Fehlstellen zu ergänzen und ein gleichmäßiges Fugenbild herzustellen.

Es zeigen sich eine Vielzahl verschiedener Ergänzungen in den Kunststeinbauteilen. Diese bestehen oft aus einem dem Bestand angepassten Mörtel, sind jedoch in der Ausführung nicht korrekt den Kunststeinformen folgend, sind gerissen oder verlustig gegangen.

Auf allen Flächen fallen die Spuren sowohl handmechanischer als auch maschineller Überarbeitungen (Schleifkegel, Tellerschleifer) auf. Neben zahlreichen tellerrunden Schleifspuren finden sich kleinere Hack- und Kratzspuren.

Ausgeführte Maßnahmen:

  • Herausnehmen der Fugen und Ergänzungen
  • Entfernung und Erneuerung oder Überarbeitung schadhafter sowie optisch störender Altergänzungen
  • Neubefestigung vorhandener Bruchstücke
  • Spachteln der tieferen Schleifspuren an den Oberflächen sowie von kleineren Ausbrüchen 
  • Instandsetzung / Ertüchtigung der gesamten Dachaufsicht des Pergamonaltares

Nach der Retusche aller Ergänzungen durch einen anderen AN erfolgt im Jahr 2023 die Neuverfugung aller Bereiche durch HRP.